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Teenager für Sport begeistern

Das Kind, das als Kleinkind nicht stillsitzen konnte, liegt jetzt als Teenager auf dem Sofa und starrt aufs Handy. Eine bekannte Entwicklung. Aber es gibt Wege, Jugendliche wieder für Bewegung zu gewinnen, ohne Druck und ohne Machtspiele.

Wenn du als Elternteil zusiehst, wie dein Kind stundenlang vor dem Bildschirm sitzt, während du dich an die endlose Energie erinnerst, die es als Kleinkind hatte, dann kennst du dieses Gefühl der Sorge und manchmal auch der Hilflosigkeit. Du fragst dich, was passiert ist. Wo ist die Begeisterung für Bewegung geblieben? Ist das normal? Und vor allem: Was kannst du tun, ohne dass es zum Machtkampf wird? Wir verstehen diese Sorge. Sie zeigt, dass dir das Wohlbefinden deines Kindes am Herzen liegt.

Die gute Nachricht ist: Diese Phase ist normal und geht meist vorbei. Teenager entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo, und die Abkehr vom Sport ist oft Teil eines grösseren Prozesses der Identitätsfindung. Dein Kind löst sich von dem, was Eltern vorgeben, und sucht seinen eigenen Weg. Das ist anstrengend für alle Beteiligten, aber auch ein gesundes Zeichen. Mit Geduld, Verständnis und den richtigen Impulsen findest du Wege, Bewegung wieder attraktiv zu machen, ohne die Beziehung zu belasten. Hier erfährst du, wie das gelingen kann.

Warum Teenager aufhören, sich zu bewegen

Die Gründe sind vielfältig: Der Körper verändert sich und ist manchmal peinlich. Die Zeit wird knapp durch Schule und Freunde. Sport im Verein wird ernst und macht weniger Spass. Und das Smartphone bietet endlose Unterhaltung ohne Anstrengung.

Dazu kommt: Teenager wollen sich abgrenzen. Was die Eltern gut finden, ist erst mal verdächtig. «Geh doch mal raus» ist kein Motivationssatz.

Was Teenager wirklich motiviert

Freunde

Die Peergroup ist alles. Sport, der mit Freunden gemacht wird, hat gute Chancen. Sport, zu dem man allein geschickt wird, nicht. Wenn die beste Freundin Volleyball spielt, wird Volleyball plötzlich interessant.

Coolnessfaktor

Manche Sportarten sind «in», andere nicht. Das ändert sich ständig. Aktuell haben Trendsportarten wie Skateboarden, Bouldern oder Tanzen gute Karten. Der klassische Turnverein hat es schwerer.

Selbstbestimmung

Teenager wollen selbst entscheiden. Sie müssen die Sportart selbst wählen, nicht die Eltern. Auch wenn die Wahl erstaunlich oder enttäuschend ist.

Elterntipp

Weniger ist mehr. Statt zu predigen oder zu drängeln, lieber Angebote machen und loslassen. Ein «Ich geh ins Fitnessstudio, willst du mitkommen?» wirkt besser als «Du musst mehr Sport machen».

Sportarten, die bei Teenagern ankommen

Bouldern und Klettern

Körperliche Herausforderung, coole Atmosphäre in der Halle, keine festen Trainingszeiten. Bouldern lässt sich allein oder mit Freunden machen und ist ideal für spontane Besuche.

Skateboarden, BMX, Scooter

Die Skateparkkultur hat etwas Rebellisches, das Teenager anspricht. Hier geht es nicht um Wettkampf, sondern um Tricks und Style. Und man trifft automatisch Gleichgesinnte.

Tanzen

Von Hip-Hop über Contemporary bis zu Zumba: Tanzen ist Sport, fühlt sich aber nicht so an. Besonders für Mädchen oft attraktiver als klassische Sportarten.

Fitness und Krafttraining

Ab etwa 15 Jahren wird das Interesse am eigenen Körper grösser. Fitnessstudios bieten Teenagerabos an. Wichtig: auf saubere Technik achten, idealerweise mit Anleitung.

Trendsporttipp

Halte Ausschau nach neuen Sportarten in deiner Umgebung. Padeltennis, Trampolinparks, Escape Rooms mit Bewegungselementen: Neues ist für Teenager oft interessanter als Bewährtes.

Die Rolle von Social Media

Social Media ist nicht nur Feind der Bewegung. Auf TikTok und Instagram gibt es unzählige Fitnesschallenges und Sportcontent. Manche Teenager lassen sich davon inspirieren, eigene Tricks zu lernen oder Homeworkouts zu machen.

Die Kehrseite: Unrealistische Körperbilder können auch demotivieren. Hier hilft ein offenes Gespräch über Filter und Inszenierung.

Was Eltern tun können

Was nicht funktioniert

Druck erzeugt Gegendruck. Vorwürfe, Vergleiche mit anderen oder ständige Ermahnungen führen meist zum Gegenteil. Auch Strafen (kein WLAN, bis du Sport machst) sind kontraproduktiv und vergiften die Beziehung.

Gelassenheit und Gelegenheiten

Teenager gehen ihren eigenen Weg, auch beim Sport. Das ist normal und gesund. Die Aufgabe der Eltern ist es, Gelegenheiten zu schaffen, vorzuleben und Geduld zu haben. Die meisten finden früher oder später zurück zur Bewegung, auf ihre Art.

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