StartBewegung & PsycheAchtsame Bewegung

Achtsame Bewegung: Sport als Meditation

Meditation bedeutet nicht zwingend still zu sitzen. Auch Bewegung kann zu einem meditativen Zustand führen, zu voller Präsenz im Moment, frei von Grübeleien und Alltagssorgen. Diese Verbindung von Körper und Geist ist das Wesen achtsamer Bewegung.

Unser Alltag ist voller Ablenkungen. Ständig prasseln Informationen auf uns ein, das Handy vibriert, Nachrichten wollen beantwortet werden, und die To-do-Liste wird nie kürzer. Kein Wunder, dass viele von uns das Gefühl haben, nie wirklich präsent zu sein. Immer sind wir gedanklich schon beim nächsten Termin oder grübeln über etwas, das längst vorbei ist. Dieses ständige Nicht-ganz-da-Sein kann erschöpfend sein und uns das Gefühl geben, dass das Leben an uns vorbeirauscht.

Wenn du dich danach sehnst, wieder mehr im Moment zu leben, könnte achtsame Bewegung ein Geschenk für dich sein. Es geht dabei nicht darum, noch eine weitere Aufgabe zu deinem ohnehin vollen Tag hinzuzufügen. Vielmehr ist es eine Einladung, etwas, das du vielleicht schon tust, auf eine neue Art zu erleben. Stell dir vor, wie es wäre, beim Spazierengehen wirklich zu spüren, wie deine Füsse den Boden berühren. Den Wind auf deiner Haut zu fühlen. Den Moment so vollständig zu erleben, dass die Gedanken für eine Weile verstummen. Diese Erfahrung ist möglich, und sie kann tiefer entspannen als jede Ablenkung.

Was ist achtsame Bewegung?

Achtsame Bewegung bedeutet, körperliche Aktivität mit bewusster Aufmerksamkeit zu verbinden. Statt während des Trainings an die Arbeit zu denken oder Musik zur Ablenkung zu hören, richtest du deine Aufmerksamkeit auf den Körper, die Bewegung, den Atem.

Diese Art der Bewegung hat Wurzeln in östlichen Traditionen wie Yoga und Tai Chi, lässt sich aber auf praktisch jede körperliche Aktivität übertragen, vom Laufen übers Schwimmen bis zum Krafttraining.

Flowzustand

Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi beschrieb den «Flow» als einen Zustand vollständiger Absorption in einer Tätigkeit. Sport bietet ideale Bedingungen für diesen Zustand: klare Ziele, unmittelbares Feedback und eine Balance zwischen Anforderung und Fähigkeit.

Mindful Running: Achtsames Laufen

Laufen ist wie gemacht für Achtsamkeit. Der rhythmische Charakter, die Verbindung zur Umgebung und die Möglichkeit, sich ganz auf den Körper zu konzentrieren, schaffen optimale Voraussetzungen.

So praktizierst du achtsames Laufen:

Yoga: Die Urform achtsamer Bewegung

Yoga verbindet seit Jahrtausenden Bewegung, Atem und Achtsamkeit. Anders als oft gedacht, geht es nicht primär um Flexibilität oder akrobatische Posen, sondern um die Verbindung von Körper und Geist.

Die verschiedenen Yogastile haben unterschiedliche Schwerpunkte:

Wenn du nach tiefen Entspannungszuständen suchst, kann Yoga ein guter Einstieg sein.

Tai Chi: Meditation in Bewegung

Tai Chi wird oft als «Meditation in Bewegung» bezeichnet. Die langsamen, fliessenden Bewegungen erfordern volle Konzentration und führen fast automatisch in einen meditativen Zustand.

Ursprünglich als Kampfkunst entwickelt, wird Tai Chi heute vor allem für Gesundheit und Wohlbefinden praktiziert. Die Bewegungen sind sanft und können in jedem Alter erlernt werden.

Einfacher Einstieg

Du brauchst keinen speziellen Kurs, um achtsame Bewegung zu praktizieren. Beginne mit 5 Minuten bewusster Aufmerksamkeit während deiner normalen Aktivität. Konzentriere dich auf den Atem oder die Körperempfindungen.

Die Vorteile achtsamer Bewegung

Achtsame Bewegung kombiniert die Vorteile von Sport und Meditation:

Den Moment leben

Achtsame Bewegung ist keine spezielle Sportart, sondern eine Art, Sport zu erleben. Sie lädt dich ein, das Training nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern als Praxis der Gegenwärtigkeit. In einer Welt voller Ablenkungen ist das ein wertvolles Geschenk an dich selbst.

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